Eine Wanderung in der Rheinschlucht – Erinnerungen & Erlebnisse
Am 22. September 2022 hatte ich diese Wanderung schon einmal gemacht – na gut, ähnlich. Damals waren wir recht spät unterwegs, und mit den vielen Pausen und dem ausgiebigen Geniessen der Eindrücke (wer die Rheinschlucht kennt, weiss, was ich meine), kamen wir auf dem Rückweg, wo man von der Via Tuora rechts abzweigt in den Bergweg Richtung Via Conn, in die Nacht hinein. Von der Umgebung war da nicht mehr viel zu sehen. Deshalb entschloss ich mich, diesen Weg noch einmal zu gehen. Der eine oder andere Ausblick entging uns damals schon. Was allerdings in der Nacht unvergesslich bleibt, war der atemberaubende Sternenhimmel: Mitten in der Natur, wo kaum Lichtverschmutzung herrscht, hängt einem schon mal die Kinnlade nach unten beim Blick nach oben.
Start am Parkplatz Crestasee 3
Gestartet bin ich wie immer vom Parkplatz Crestasee 3 bei Punt Suraua – ein herrlich grosser Parkplatz mit Spielplatz, Grillstellen und, wenn man weiss, wo, findet man auch ein Klo. Der Weg führt erst einmal gemächlich mit einer leichten Steigung Richtung Pintrun auf der Via Ransun, bevor es dann weniger als einen Kilometer, dafür aber richtig steil, hinunter in die Rheinschlucht geht. Hier spürt man die Kälte des Rheinwassers – ein erfrischendes Gefühl, das ich sehr angenehm finde. Zur Zeit sind die Strände unten abgesperrt: Betreten, befahren oder Feuer machen ist während der Brut- und Setzzeit sowie aus Pflanzenschutzgründen verboten. Dies dient dem Schutz der stark gefährdeten Vogelarten wie Flussuferläufer und Flussregenpfeifer, die am Flussufer und auf Kiesbänken brüten und ihre Jungen grossziehen. Das Betretungsverbot gilt vom 1. April bis 15. Juli und sollte unbedingt beachtet werden. Auch Hunde sind hier an der Leine zu führen.
Der Weg über Versam Safien
Ich bleibe auf dem Weg über Versam Safien bis Valendas Sagogn – eine weite, aber keinesfalls langweilige Strecke. Besonders ab Versam bieten sich immer wieder traumhafte Ausblicke auf die schroffen Felsen, die Berge, die Wälder und natürlich den Vorderrhein. Ich liebe diese wilde Natur und das Gefühl, wie klein man sich mittendrin doch fühlen kann. Die Wege sind toll zu laufen, aber gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind notwendig. Der Rhein windet sich auf einer Strecke von 14 Kilometern zwischen Ilanz und Reichenau in seinem ursprünglichen Flussbett, vorbei an 350 Meter hohen weissen Steilwänden. Die Rheinschlucht entstand vor vielen tausend Jahren durch den berühmten Flimser Bergsturz. Auch die Wanderung von Ilanz nach Reichenau habe ich schon einmal gemacht und kann sie nur empfehlen. Wer sie nachschauen möchte, ich verlinke sie euch unten.
Aktiv in der Natur
Hier kommt wirklich jeder Naturfreak auf seine Kosten – ob zu Fuss, auf dem Bike oder im Wasser. Über die Swiss River Adventures kann man tolle Erlebnisse buchen, wie Rafting, Canyoning, Kanu/Kajak oder Schlauchboot-Abenteuer. Auch hierzu findet ihr den entsprechenden Link weiter unten.
Von Valendas Richtung Il Spir
Ab Valendas geht es über den Rhein auf die andere Seite der Schlucht. Hier führt der Weg einige Kilometer bergauf – mal steiler, mal flacher – erst auf einer breiten Kiesstrasse, bevor es rechts in einen steilen und engen Bergweg abzweigt. Auch hier gibt es immer wieder beeindruckende Ausblicke hinunter in die Rheinschlucht und auf die umliegende Umgebung. Nach einigem Schnauben und Schwitzen ging es dann bergab, vorbei an vielen tollen Aussichtspunkten mit Sitz- und Liegebänken, Richtung Il Spir. Die Aussichtsplattform bietet einfach einzigartige Ausblicke über die Rheinschlucht. Ich stand schon einmal oben, doch dieses Mal drehte ich nach der zweiten Treppe um – weiche Knie und leichter Schwindel hielten mich ab. Für alle, denen das nichts ausmacht, ist die Plattform aber absolut empfehlenswert.
Ein Abstecher zum Crestasee
Von Il Spir ging es langsam zurück zum Auto. Da meine Füsse jedoch noch nicht müde waren, entschied ich mich für einen kleinen Abstecher zum Crestasee – ein Traum von einem Badesee, eingebettet in diese traumhafte Bergkulisse und umgeben von einem Märchenwald. Hier blieb ich noch eine Weile, genoss die Ruhe und die besondere Stimmung, bevor ich mich letztlich auf den Heimweg machte. Glücklich, zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck trat ich die Rückreise an.
Hier noch ein paar Verlinkungen :
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