Meine spontane Reise nach Filisur und die Viaduktrundwanderung

Heute entschied ich mich spontan nach Filisur zu fahren, um dort die Viaduktrundwanderung zu machen. Gesagt, getan – parkiert habe ich beim Landwasserviadukt-Parkplatz, kostenfrei. Von dort ging es direkt los und relativ steil hinauf, erst bis zum Bahnübergang oder unten durch, und schon bald war ich beim Aussichtspunkt Landwasserviadukt. Dort standen erstaunlich viele Fotografen, also habe ich ebenfalls auf die RhB gewartet, ein Foto geknipst und bin weitergezogen. Auf dem Rückweg bemerkte ich ein Pärchen mit Kameras, die in Richtung Schmittnertobel-Viadukt blickten. Die freundliche Dame machte mich darauf aufmerksam, dass gleich die Dampflok kommen würde – der Grund für die vielen Fotografen. Natürlich hatte ich davon keine Ahnung, bedankte mich herzlich und wartete mit ihr zusammen auf dieses tolle "Zügli".

Die Dame erzählte mir, dass heute zwei dieser Dampfloks unterwegs seien, um sich in Filisur zu treffen und weiter gemeinsam ins Engadin zu fahren. Jackpot! Manchmal hat man einfach Glück, und so bekam ich tatsächlich eine dieser Dampfloks zu sehen. Der Name der Lok, wie mir die nette Dame verriet, ist "Heidi" – ist das nicht süss? Natürlich habe ich Fotos gemacht, obwohl sie etwas weit weg war. Ganz schnell konnte ich sie dann auch noch mit dem Handy erwischen, als sie direkt unter mir durchfuhr. Eine wunderschöne Lokomotive – schade, dass sie nur an speziellen Tagen oder Anlässen fährt. Glücklich über diesen Glückstreffer setzte ich meine Wanderung fort.

Vom Landwasserviadukt in die Natur

Der erste Teil der Wanderung führt über eine breite, gut begehbare Strasse – schön in der Sonne, mit herrlichem Blick auf die Bündner Berge, Dörfer, Wiesen und Täler. Überall gibt es Bänkli zum Verweilen und liebevoll angelegte Grillplätze. Bei einem Bänkli entdeckte ich eine Art Holztruhe mit der Aufschrift "Lesebank". Darin lagen Bücher für Gross und Klein sowie Zeitschriften – eine wunderbare Idee!

Bald darauf ging es in den wunderschönen Wald. Der Duft war einfach herrlich – man würde ihn am liebsten mitnehmen! Der Weg war weiterhin angenehm breit, mit einer leichten Steigung. Unterwegs blühten Erika und unzählige Heidelbeersträucher, die fast bereit zum Pflücken waren. Es gibt übrigens spannende Geschichten und Infos zur Heidelbeere, die ich euch unten verlinke.

Der Wiesnerviadukt und Nervenkitzel in schwindelnder Höhe

An einem weiteren Aussichtspunkt mit Bänkli genoss ich die Aussicht, bevor es bergab ging – hin zum Aussichtspunkt Wiesnerviadukt. Von dort kann man die atemberaubende Brücke bestaunen. Aber das Beste: Das Viadukt lässt sich auch zu Fuss überqueren, direkt neben den Bahngleisen! Mit etwas mulmigem Gefühl machte ich mich auf den Weg – immerhin ist die Brücke knapp 90 Meter hoch und 204 Meter lang, die höchste gemauerte Brücke der RhB! Doch die Aussicht war spektakulär: Die wilde Natur, der Fluss Landwasser, der sich durch die Schlucht schlängelt – einfach atemberaubend. Trotz Höhenangst wagte ich einen Blick nach unten. Ein Moment zum Staunen und Genießen, bevor ich mich wieder auf festen Boden freute.

Auf der anderen Seite des Viadukts befindet sich der kleine Bahnhof Davos Wiesen. Von dort führte mich der Rückweg auf die andere Seite des Talbodens. Auch hier eröffneten sich mir reizvolle Pfade und traumhafte Ausblicke. Allerdings ist auf dieser Seite Trittsicherheit gefragt, und an manchen Stellen hilft Schwindelfreiheit weiter – genau wie beim Viadukt. Der Weg führte bergab, begleitet vom beruhigenden Rauschen des Landwassers. Dabei überquerte ich mehrere Stellen, an denen frische Steinschläge oder Murgänge sichtbar waren. In diesen Momenten achtet man automatisch mehr auf seine Umgebung, besonders da ein Schild (jederzeit bereit den Weg nach unten zu sperren) am Bahnhof vor Hochwasser und Murgängen warnte.

Pacman, Totenkopf und die Rückkehr

Unterwegs begegnete ich noch Pacman – ein Felsvorsprung, der so aussah, als wolle er mich gleich fressen.🤣 Wer kennt das Spiel aus den 80er Jahren nicht? Eine skurrile und zugleich unheimliche Erscheinung, die mich kurz innehalten liess. Doch das war noch nicht alles: Wenig später stiess ich auf einen Totenkopf, eingebettet in die Spuren eines ziemlich frischen Murgangs. In diesem Augenblick bekam ich echt Gänsehaut. Es fühlte sich so an, als ob der Tod dort wartete und leise flüsterte: «Komm nur, ich nehm dich.» Diese Begegnungen erinnerten mich daran, wie faszinierend und doch zugleich einschüchternd die Natur sein kann – voller Überraschungen, die zum Nachdenken anregen. Oder ich schaue einfach zu viele Horrorfilme 🤣

Kurz darauf näherte ich mich dem beeindruckenden Landwasserviadukt, dessen Pfeiler bis zu 65 Meter hoch sind. Nicht ganz so hoch wie das Wiesnerviadukt, aber mindestens genauso eindrucksvoll. Besonders, wenn man direkt unter dem Viadukt steht und in die Höhe schaut – ein imposantes Bild.

Zum Abschluss meiner Wanderung kühlte ich meine Füsse im eiskalten Fluss Landwasser – eine wahre Wohltat! Von hier war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erreichte ich mein Auto: Einerseits freute ich mich nach so vielen Stunden auf meinen fahrbaren Untersatz, andererseits hätte ich diese traumhafte Landschaft gern noch länger durchwandert.

Fazit und Inspiration

So, nun genug gelesen! Ich verlinke euch unten noch spannende Infos zu den Viadukten und Heidelbeeren. Natürlich dürft ihr euch auch über meine Fotos freuen. Vielleicht habe ich euch ja inspiriert, diese wunderschöne Wanderung selbst zu erleben? Lasst es mich gerne wissen!

Euer Mietzi 🐾❤️


Landwasser
Waldkiefer
Frühlings Enzian
Piz Linard
Gänseblümchen
da gehts rauf und unter den Geleisen durch
Löwenzahn
Schmittnertobelviadukt
Landwasserviadukt
Schmittnertobelviadukt
Heidi
echter Wundklee
Buchs - Kreuzblume
Chavagls Grond 2443 & Chavagl Pitschen 2229
Guggernell 2743 & Guggernellgrat 2810
wer sieht sie?
Schmitten mit Kirche
Tinzenhorn 3172
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